Die deutsche Kolonie Streckerau (Kreis

 Nowousensk)

Zum 50jährigen Jubiläum ihres Bestehens.

Bilingual edition - with some additional info

German transcription from old german by
Alexander Spack

English version via Google translator




Im Jahre 1862 wurde in den Mutterkolonien der Bergseite an der Wolga wegen Landmangels von der Regierung veröffentlicht, dass eine Aussiedlung auf die Wiesenseite der Wolga erlaubt sei; und zwar auf Kronsländereien. Da der Landmangel sehr fühlbar war, entschlossen sich aus fast allen Dörfern der Bergseite Leute zur Übersiedlung auf die Wiesenseite. Auf einer Öde ohne Wasser und Wald entwuchsen dem Erdboden neue Dörfer, katholische und lutherische; von ersteren nur zwei: Marienberg und Streckerau. Streckerau liegt von Marienberg 3 Werst entfernt, von Rownoje – 35, von Saratow – 90 Werst. Im Nachwinter 1863 begann für Streckerau die Übersiedlung: bis zum Frühjahr blieben die Übersiedler in Seelmann, Hölzer und Preuß; sie waren aus folgenden Dörfern: Kamenka – 114 männliche und 75 weibliche, aus Pfeifer 60 m. und 51 w., aus Seewald 4 m. und 3 w., aus Rohleder 32 m. 23 w., aus Schuck 42 m. 25 w., aus Leichtling 25 m. 22 w., aus Husaren 11 m. 11 w., aus Vollmer 22 m 20 w. aus Marienfeld 3 m. 3 w., aus Josefstal 1 m. 1 w., aus Hildman 4 m 2 w., aus Göbel 20 m. 9 w., aus Rothammel 1m. 1 w., aus Semenowka 3 m. 5 w. Personen. Da die Kolonie nicht vollzählig war, kamen 1875 noch dazu aus Deller 53 Familien und aus Neukolonie 2 Familien. Land wurde der Kolonie laut Besitzurkunde zugewiesen: für 488 Revisionsseelen 8127 Dessjatinen. Manchen gefiel die ihnen angewiesene Scholle nicht, und sie ergriffen den Wanderstab und gingen nach Amerika, und zwar wanderten von 1876 – 1886 aus: 120 männl. und 97 weibl., von 1902 -1913 gingen dahin 471 männl. und 369 weibl. Personen; ausgestorben sind seit der Gründung ?? (unleserlich) Familien.


Die Kolonie liegt von N.W. am Bisukgraben und von S.O. an der Salzstraße, den Wasserstand bildet die Gemeine in jedem Frühjahr durch Eindämmung des Bisukgrabens, durch zu frühe oder zu späte Eindämmung entstand schon häufig großer Wassermangel, entweder wurde der Damm weggespielt, oder der Graben füllte sich nicht mehr. Die Kolonie hat 6 Gemeindebrunnen, davon hat einer ungenießbares Wasser, mehrere Bauern haben ihre eigenen Brunnen, in den meisten ist das Wasser untauglich.


German colony Streckerau (Nowousensk district)
50 Anniversary of it existence


In 1862 the mountainous side of the Volga River was lost in the mother colonies
Landmangels published by the government that a relocation to the meadow side of the Volga is allowed; and on kroner lands. Since the lack of land was very tangible,
From almost all villages of the mountain side people decided to move to the
Wiesenseite. On a desert without water and forest new villages grew out of the ground, Catholic and Lutheran; from the former only two: Marienberg and Streckerau. Streckerau is located 3 miles from Marienberg, from Rovnoje - 35, from Saratov - 90 verst. in the In the winter of 1863 Streckerau started to move: until the spring the Resettlers in Seelmann, Hölzer and Preuß; they were from the following villages: Kamenka - 114 male and 75 female, from Pfeifer 60 m. and 51 w., from Seewald 4 m. and 3w, from rawhide 32 m. 23 w., From Schuck 42 m. 25 w., From Leichtling 25 m. 22w., From Hussars 11 m. 11 w., From Vollmer 22 m 20 w. from Marienfeld 3 m. 3 w., From Josefstal 1 m. 1 w., OffHildman 4 m 2 w., From Göbel 20 m. 9 w., From Rothammel 1m. 1 w., From Semenowka 3 m. 5 w. People. Since the colony was not complete, came in 1875 still from Deller 53 families and from New Colony 2 families. Land was assigned to the colony according to the deed of ownership: for 488 Revisions Souls 8127 Dessyatins. Some did not like the plaice assigned to them, and they seized the walking staff and went to America, and indeed migrated from 1876 -1886 out: 120 male and 97 female., From 1902 -1913 went there 471 male and 369 female. People; have died out since the ounding ?? (illegible) families.

The colony lies from NW at the Bisukgraben and SO at the salt road, the Water level forms the common each spring by curbing the Bisukgrabens, too early or too late containment has often caused large water shortage, either the dam was blown away, or the ditch did not fill up anymore. The colony has 6 community wells, one of which has inedible water, several farmers have their own own well, in most of the water is unfit


Ihren Namen bekam die Kolonie vom damaligen Obervorsteher Strecker; manche wollten die Neu-Kamenka, andere Neu-Pfeifer usw. nennen, da es keine Einigung gab, riet der Obervorsteher nennt sie „Strecker-Au“ und dabei blieb es.

Aller Anfang ist schwer, so ging es auch den Gründern der Kolonie Streckerau. Das Land war fest, die Arbeitsstärke schwach, dann die totalen Missernten 1879, 80, 85, 90, 91, 1911 und 1912, so dass die Kolonie noch ziemlich arm aussieht, sie hat 269 Hofplätze von 15 X 25 Faden, durch das Auswandern sind mehrere Plätze unbebaut, die Kolonie hat 72 hölzerne Häuser, darunter 3 mit Bleidächern und 180 Lehmhäusern. Die Aussaat im Jahre 1913 betrug 820 Dessj. Roggen, 2114 Dessj. Weizen und 189 Dessj. Gerste.




Marienberg und Streckerau bildeten ein Kirchspiel, der Ortsgeistliche wohnte in Marienberg. 1903 wurde Streckerau zu einer selbständigen Pfarrei erhoben und bekam in demselben Jahre als Seelsorger P. Michael Brungardt, 1907 wurde er nach Hölzel überführt. Er war wegen seiner Güte und Menschenfreundlichkeit sehr beliebt und Streckerau bedauerte allgemein sein Scheiden. Nach seinem Weggang wurde Streckerau abermals von dem Marienberger Seelsorger verwaltet. Das Kirchspiel Marienberg mit der Filiale Streckerau wurde versehen von folgenden Geistlichen:

1863- 1870 vom Seehlmänner Dekan,
1870-73 P. G. Dechant (Georg Dechant1),
1873-75 Kolininowski ( Dominikaner P. Xenon Kalinowski)
1875-79 Dekan P. J. Schewschinski (Dekan Joseph Schewtschinski),
1879-85 P. J. Bach (Johannes Bach),
1885-86 P. M. Marsal (Markus Marsal),
1886-87 P. Andrscheikowitsch (Dominikaner P. Raymond v. Andreschejskowitsch)
1887-90 P. G. Sauer (Georg Sauer),
1890-92 Pfarrer Jassenas (Jesenas),
1892-95 Schidagis (Matthias Schidagis),
1895-1900 P. F. Löwenbrück (Franz Löwenbrück)
1900-1907 P. Joh. Beilmann (Johannes Beilmann).



The colony got its name from the then head of the district Strecker; some wanted
who call New Kamenka, others New Whistlers, etc., as there was no agreement, advised the Headmaster calls her "Strecker-Au" and it stayed that way.

The beginning is difficult, as was the case with the founders of the Streckerau colony. The country was firm, the labor force weak, then the total failures 1879, 80, 85, 90, 91, 1911 and 1912, so that the colony still looks quite poor, it has 269 courtyards of 15 X 25 Thread, by emigrating several places are undeveloped, the colony has 72 wooden ones Houses, including 3 with lead roofs and 180 mud houses. The sowing in the year 1913 amounted to 820 dess. Rye, 2114 dess. Wheat and 189 Dessj. Barley.

Marienberg and Streckerau formed a parish, the local priest lived in Marie Berg. In 1903 Streckerau was raised to an independent parish and got in the same year as pastor P. Michael Brungardt, in 1907 he was transferred to Hölzel. He was very popular because of his kindness and philanthropy and Streckerau regretted in general, his vagina. After his departure Streckerau was again from the Marienberger pastor managed. The parish Marienberg with the branch Streckerau
was provided by the following clergy:

1863- 1870 by the Seehlmann dean,
1870-73 PG Dechant (Georg Dechant
1873-75 Kolininowski (Dominicans P. Xenon Kalinowski)
1875-79 dean PJ Shevinsky (dean Joseph Shevchinsky),
1 In parenthesis the spelling of the names after Joseph Schurr "The churches, the clergy and the religious
1879-85 PJ Bach (Johannes Bach),
1885-86 PM Marsal (Mark Marsal),
1886-87 P. Andrzhekovich (Dominican P. Raymond v. Andreschejskowitsch)
1887-90 PG Sauer (Georg Sauer),
1890-92 pastor Jassenas (Jesenas),
1892-95 Schidagis (Matthias Schidagis),
1895-1900 PF Löwenbrück (Franz Löwenbrück)
1900-1907 P. Joh. Beilmann (Johannes Beilmann)
Seit dem 21 August 1908 wirkt als Seelsorger in Streckerau P. Josef Altmeier; dieser genießt die Liebe und Achtung aller seiner Pfarrkinder; wer nur will, kann ihn jederzeit im Beichtstuhl finden. Obgleich schon im Greisenalter, besteigt er jeden Sonn- und Feiertag zweimal die Kanzel, um seine Pfarrkinder im Evangelium und Katechismus zu unterweisen und zu belehren. Bei seinem Amtsantritt, 1908, sing er im Nachmittagsgottesdienst mir dem Katechismus an „wozu sind wir auf Erden“ am 28 April 1913 endigte er mit dem letzten der 4 Dinge des Menschen, dem Himmelreich. Streckerau kann nur wünschen, dass es dem greisen Herrn Pfarrer noch lange beschieden sein möge, so fortzuwirken.

Die Kirche wurde im Jahre 1875 aus Holz gebaut, die Länge beträgt 19, die Breite 7 und die Höhe 4 Faden. Der Turm mit 2 Glocken an die Kirche gebaut, misst 19 Faden. Wurde 1876 eingeweiht im Auftrage Sr. Exzellenz des H. Bischofs F. X. Zottmann von P. Zerr, dem späteren Diözesanbischof, die Kirche steht nicht ganz in der Mitte des Dorfes, mit dem Hauptaltar nach Osten, sie hat 42 Fenster, die Sakristei befindet sich hinter dem Hochaltar. Beim Eintritt in die Kirche sieht man auf beiden Seiten je 17 Sitzbänke, nach altem Stil, Stahlfarbe. An beiden Seiten der Wände hängen die 14 Stationsbilder, wenn auch schon alt, aber sehr gelungene Arbeit in Goldrahmen, links der Seitenaltar mit der Statue der Himmelskönigin unter einem Glasschirm, das Geschenk eines hiesigen Einwohners, in dem halbrund gebauten Presbyterium befindet sich der Hochaltar; dieser steht auf 3 Stufen, wurde von der Gemeinde 1910 bei Herrn F. Stuflesser bestellt, für 2400 Rbl. ohne Zoll und Fracht, er ist ein Prachtwerk, gebaut aus Eichenholz mit reicher Goldverzierung; der Tabernakel ist zweistöckig. Über dem Tabernakel stehen Statuen in Lebensgröße, und zwar der Kirchenpatron, der hl. Antonius mit dem Jesuskind, zu beiden Seiten Herz-Jesu- und Herz Maria-Statuen; auf den Sakristeitüren stehen die Statuen der hl. Apostel Peter und Paul. Rechts vom Presbyterium steht der Nebenaltar, denn der Taufbrunnen, einige Schritte zurück die Kanzel mit den Bildnissen der 4 Evangelisten und des hl. Wendelin, zuletzt die Tumba in einer Nische, in der Mitte der Kirche hängt ein Kronleuchter, eine Zierde der Kirche, vom Ausland verschrieben; er ist fast ganz vom Wohltätern bezahlt. Pf. J. A., P. L., Pf. G. spendeten je 50 Rbl. Eine ewige Lampe, ebenfalls ein teures Werk, wurde von einer Frauensperson geschenkt. Die Empore ruht auf 8 Holzpfeilern, auf ihr nimmt der Sängerchor Platz. Als Kircheninstrument dient eine veraltete Physharmonika. Dem inneren Schmuck der Kirche fehlt noch 2 Nebenaltäre und eine Orgel. Dank der häufigen Missernten konnte sich die Gemeinde zum Erwerb dieser Gegenstände nocnicht entschließen. Dabei sei erwähnt, dass die Gemeinde 1905 zur Verbesserung ihrer Kirche 7000 Rbl. verausgabte.

Since August 21, 1908 P. Josef Altmeier has worked as a pastor in Streckerau. this enjoy the love and respect of all his parishioners; Anyone who just wants to can at any timeFind confessional. Although already in old age, he climbs every Sunday and holiday twice the pulpit to instruct his parishioners in the gospel and catechism and to teach. When he took office in 1908 he sang in the afternoon service
Catechism to "what are we on earth" on April 28, 1913, he ended with the last of the Things of man, the kingdom of heaven. Streckerau can only wish that it will die Pastor may long be granted to continue this way.

The church was built in 1875 in wood, the length is 19, the width 7 and he height 4 thread. The tower with 2 bells built to the church, measures 19 thread. Has been Inaugurated in 1876 on behalf of Sr. Excellency H. Bishop FX Zottmann of P. Zerr, the later diocesan bishop, the church is not quite in the middle of the village, with the Main altar to the east, it has 42 windows, the sacristy is behind the high altar. At the entrance to the church you can see on each side 17 benches, in the old style, Steel color. On both sides of the walls hang the 14 station images, albeit already old, but very successful work in gold frame, left the side altar with the statue of Queen of Heaven under a glass umbrella, the gift of a local resident in which semicircular presbytery is the high altar; this one stands on 3 steps, became ordered by the municipality in 1910 from Mr. F. Stuflesser, for 2400 rub. without customs and freight, it is a splendid work, built of oak with rich gold decoration; the tabernacle is two stories. Above the tabernacle are statues in life size, namely the Patron of the Church, St. Antony with the baby Jesus, on both sides of the Sacred Heart and the Heart Mary statues; on the sacristy doors stand the statues of St. Apostles Peter and Paul. To the right of the presbytery is the side altar, because the baptismal font, a few steps back the pulpit with the portraits of the 4 Evangelists and St. Wendelin, last the Tumba in a niche, in the middle of the church hangs a chandelier, an ornament of the church, from Prescribed abroad; he is almost completely paid by the benefactor. Pf. JA, PL, Pf. G. donated 50 rubles each. An eternal lamp, also an expensive work, was donated by a woman. The gallery is resting on 8 wooden pillars, on which the choir takes place. The church instrument is an outdated physiharmonics. The interior decoration of the church still lacks two secondary altars and an organ. Thanks to the frequent crop failures, the community was able to acquire these items yet do not decide. It should be mentioned that in 1905 the church improved its church by 7,000 rubles. expended.


Die Schule war anfangs in Privathäusern untergebracht, dann wurde ein Schulhaus gebaut, das sich aber bald als zu klein erwies. 1901 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus für 4500 Rbl. 10 Faden lang 5 Faden breit. Die Landamtsschule versehen 2 Landamtslehrer, die Kirchenschule der Ortsküster; 1908 übernahm das Landamt die ganze Schule und stellte 4 Lehrer an. In der ersten Periode verdient besonderes Lob Herr Lehrer J. Hahl, der hier 4 Jahre wirkte; er war ein Lehrer im besten Sinne des Wortes, und da er sich auch noch als sträng gläubiger Katholik auszeichnete, sah ihn Streckerau nur ungern scheiden. Familienverhältnisse zwangen ihn, nach Kamenka in seine Heimat zu gehen. Nach ihm bekamen wir als Leiter der Schule Herrn Peter Holzmann, der seinen Lehrerpflichten vollständig nachkommt und von jedermann geachtet wird; da er auch eine Landwirtschaftsschule absolvierte, stellt er nicht nur in der Schule, sondern auch außerhalb seinen Mann; wie ein Vater weilt er unter den kleinen und bringt ihren die Kenntnisse bei. Außerhalb der Schule wird er privatim zu Rate gezogen von Gartenzüchtern, beim Landmessen; überhaupt bleibt er niemandem eine Antwort schuldig. Im Winter 1912 gab er mit dem erst ein Jahr hier wirkenden Lehrer G. Bäumler Jünglingen und jungen Männern unentgeltlich Abendschule, im darauffolgenden Frühjahr unternahm er mit Bäumler eine Exkursion nach Saratow, um den Exkursanten die Sehenswürdigkeiten Saratows zu zeigen. Möge er noch lange in unserer Schule wirken. Lehrerinnen haben wir seit 1908. W. Ganina, 1909 K. Kroschowa, 1912 A. Zepkowa und E. Kunz. Schulkinder haben wir 103 Knaben und 92 Mädchen. Der Schulrat besteht aus Pf. J. Altmeier, Lehrer P. Holzman, Pf. Grünwald und 3 Gemeindegliedern. Dank dem Bemühen des Schulrates und unseres Landschaftsabgeordneten Georg Grünwald übergab 1912 die Gemeinde das Schulgebäude dem Landamt, das die Schule eine Landamtschule mit 6 Abteilungen umgestaltete. Zu besonderem Danke ist Streckerau Herrn Pf. Grünwald verpflichtet, der zur Hebung der Schule es an Hilfe und Mittel nicht fehlen lässt.


The school was initially housed in private homes, then a schoolhouse was built, but soon proved to be too small. In 1901, the community built a new schoolhouse for 4,500 rubles. 10 threads long 5 threads wide. The Land Office School provide 2 Land Office teachers, the church school of the local chasubles; In 1908 the Landamt took over the whole school and hired 4 teachers. In the first period deserves special praise Mr. teacher J. Hahl, who worked here 4 years; he was a teacher in the best sense of the word, and since he also distinguished himself as a devout Catholic, Streckerau did not like to divorce him. Family relations forced him to go to Kamenka in his homeland. After him, as head of the school, we got Mr. Peter Holzmann, who completely fulfills his duties as a teacher and is respected by everyone; since he also completed an agricultural school, he places his husband not only at school but also outside; like a father, he dwells among the little ones and teaches their knowledge. Outside the school, he is privately consulted by gardeners, when measuring land; at all, he does not owe anyone an answer. In the winter of 1912, with the teacher G. Bäumler, who was only working here for one year, he gave evening classes to young men and young men, and in the spring he took an excursion to Saratov with Bäumler to show Saratov's sights to the excursionists. May he work in our school for a long time. We have teachers since 1908. W. Ganina, 1909 K. Kroschowa, 1912 A. Zepkowa and E. Kunz. For schoolchildren we have 103 boys and 92 girls. The school board consists of Pf. J. Altmeier, teacher P. Holzman, Pf. Grünwald and 3 church members. Thanks to the efforts of the school council and our landscape minister Georg Grünwald, in 1912 the municipality handed over the school building to the Landamt, which transformed the school into a land office school with 6 departments. To special thanks Streckerau is committed to Mr. Pf. Grünwald, which does not lack to help raise the school's help and resources.



Streckeraus Einwohner: 1265 männliche und 1096 weibliche Personen. Die letzte Landverteilung war 1907. Dabei wurden 6412 Dessjatinen Land auf 1193 männliche Seelen verteilt, unter Gärten sind 23 Sessjatinen, Tenne 12 Dessjatinen, Heuschlag 120 Dessjatinen, Hofplätze 48 Dessjatinen, unter Wagenn; Viehweide befinden sich 1512 Dessjatinen. Die Gemeinde wirtschaftet noch wie früher, es steht aber zu erwarten, dass sie bald auf Einzelbesitz übergehen wird. Seelenanteile wurden verkauft von hiesigen Einwohnern an Brunnenthaler 207 Dusch, an Mennoniten 12, an Georg Grünwald 69, an hiesige Bauern 125, an die hiesige Gemeinde 42, an Kulsch 6 und an Adam 8. Die Preise waren von 165 – 300 Rbl. pro Dusch.

Der Viehbestand: 94 Kamele, 545 Pferde, 340 Kühe, 184 Ochsen, 46 Rinder, 62 Ziegen, 525 Schafe und 360 Schweine, der Abgang an Vieh infolge der Missernten betrug 1911 und 1912, die Schweine ausgenommen, nicht beträgt 486 Stück. Es gibt bei uns folgende Handwerker: 2 Schmiede, 1 Schneider, 2 Böttcher, 2 Weber, 2 Schreiner, 1 Kummetmacher. Hier sind 4 Klein- und ein Großhändler. In unserm Dorf arbeiten 3 Windmühlen. Brunnenthal, Streckerau und Marienberg zählten sich früher zum Nieder-Jeruslanschen Kreise, 1874 bildeten diese 3 Kolonien ihren eigenen Kreis. „Bisucker“ werden wir genannt nach dem Graben, an dem die 3 Dörfer liegen. Seit 1894 begleitet die Kreisschreiberstelle Herr Johannes Rost; einen vortrefflicheren Mann kann sich der Kreis wünschen; für jedermann und zu jeder Zeit ist er zu sprechen, bei ihm gilt kein Ansehen der Person, arm und reich ist vor ihm gleich, bei den gewesenen Landvögten stand und bei dem gegenwärtigen steht er in Ansehen.

Auch in Streckerau galt ein Sängerchor als gut, wenn nur viele „Krischer“ da waren. Der Herr Pfarrer bat nun die Gemeine, nach dem Beispiele der andern Dörfer, doch auch einen Küster-Organister anzumieten. Im Jahre 1910 fand die Gemeinde einen solchen; es scheint, dass Streckerau in der Person des Alexander Gareis die richtige Wahl getroffen hat, den seit seinem Hiersein hat er im Gesang schon vieles geleistet.



Streckeraus Residents: 1265 male and 1096 female persons. The last land distribution was in 1907. There were distributed 6412 Dessyatinen land to 1193 male souls, under gardens are 23 Sessyatinen, threshing floor 12 Dessyatinen, haylage 120 Dessyatinen, courts 48 Dessyatinen, under carriage; Cattle pasture contains 1512 dessiatines. The municipality is still operating as before, but it is expected that it will soon be transferred to individual ownership. Soul shares were sold by local residents to Brunnenthaler 207 Dusch, to Mennoniten 12, to Georg Grünwald 69, to local farmers 125, to the local community 42, to Kulsch 6 and to Adam 8. The prices were from 165 - 300 rbl. per shower.

The livestock: 94 camels, 545 horses, 340 cows, 184 steers, 46 cattle, 62 goats, 525 sheep and 360 pigs, the livestock as a result of crop failures in 1911 and 1912, excluding pigs, is not 486 pieces. There are the following artisans: 2 blacksmiths, 1 tailor, 2 cooper, 2 weavers, 2 carpenters, 1 Kummetmacher. Here are 4 retail and one wholesaler. In our village are 3 windmills. Brunnenthal, Streckerau and Marienberg were formerly part of the Lower Jeruslan circle, in 1874 these three colonies formed their own circle. "Bisucker" we are called after the ditch, where the 3 villages are. Since 1894, the district secretary has been accompanied by Johannes Rost; the circle may wish for a more excellent man; He is to speak for everyone and at all times; he is not respected by the person; poor and rich are equal before him, stood by the pastors and by the present he stands in esteem.

Also in Streckerau a choir was considered good, if only many "Krischer" were there. The pastor now asked the congregation to rent, according to the example of the other villages, but also a sexton organist. In 1910 the congregation found one; It seems that Streckerau has made the right choice in the person of Alexander Gareis, since he has already done a lot in singing.




Von Gräueltaten ist die Kolonie nicht frei. 1906 wurde von 3 Einwohnern ein Mord verübt, und im Jahre 1912 wurde ein Jüngling von einem 19-jährigen Bengel erschlagen.
Zwei Feierlichkeiten hat die Kolonie in ihrer Geschichte:1896 und 1897 feierten die neugeweihten Priester Josep Baumtrog und Eduard Dittler hier ihre ersten heiligen Messen. Gefirmt wurde in Marienberg in den Jahren 1869, in Marienberg und in Streckerau 1876 und 1911.

Gelesen wird hier sehr wenig. Vier Einwohner erhalten „Argentinischen Volksfreund“ zugeschickt, das ist alles. Die Volksbibliothek wird etwas fleißiger benutzt. Man findet unter den Bauern nicht ein einziges Exemplar unserer „Deutschen Rundschau“! Am allgemeinen Frieden fehlt es leider stark! Der Schreiber dieses rät seinen Brüdern, Hader und Neid über Bord zu werfen, mehr Liebe und Friede zu hegen. Dann wird es bald besser gehen, denn „wo Liebe, da - Friede, wo Friede, da - Gott, wo Gott, da – keine Not“.


Deutscher Volkskalender für Stadt und Land auf das Jahr 1914. Odessa, 1913, S. 89-94.


The colony is not free from atrocities. In 1906 a murder was committed by 3 inhabitants, and in 1912 a young man was killed by a 19-year-old villain.
The colony has two ceremonies in its history: in 1896 and 1897, newly-ordained priests Josep Baumtrog and Eduard Dittler celebrated their first holy masses here. It was established in Marienberg in 1869, in Marienberg and in Streckerau 1876 and 1911.

Very little is read here. Four inhabitants are sent "Argentine folk friend", that's all. The public library is used a bit more diligently. One finds among the farmers not a single copy of our "German Rundschau"! Unfortunately there is a strong lack of general peace! The writer advises his brothers to throw overboard strife and jealousy, to cherish more love and peace. Then it will soon be better, because "where love, there - Peace, where peace, there - God, where God, there - no need".



Deutscher Volkskalender für Stadt und Land auf das Jahr 1914. Odessa, 1913, S. 89-94.




Streckerau viewed from the north
Screen capture from Google Earth 2014



Streckerau plat map
drawn by Mr. Detzel
Schoolmaster at the deportation in 1941
This plat map was optimized by
Sandy Schilling Payne


My cousin Gennady Rekowsky has extracted
all the houses inhabitants surnames
This is a sample of the excel file

If anyone needs to see the whole excel file 
it can be downloaded at this link:

https://drive.google.com/file/d/1hHJbrKNJX645e-dHRSV5kBNDv88eOy3t/view?usp=sharing

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