Germans from Russia Timetable of the deportations
compiled by Viktor Herdt for "70 Jahre Deportation der Deutsch en in der Sowjetunion"
published by Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. in 2011

Juni bis September 1936: Ca. 15.000 Deutsch e aus grenznahen Gebieten der Ukrainisch en SS R wurden in das Gebiet Karaganda der Kasach isch en SS R zwangsumgesiedelt. Grundlage: Verordnung des Rates der Volkskommissare der UdSS R vom 28. April 1936 Nr. 776–120ss. Juni-August 1941: 27.970 Deutsch e wurden in entlegene Regionen der UdSS R deportiert. Grundlage: Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSS R vom 22. Juni 1941 „Über den Kriegszustand“; Befehle von Kriegsräten einzelner Fronten; Direktive des NKVD der UdSS R und des NKGB der UdSS R vom 4. Juli 1941 Nr. 238-131 „Über Maßnahmen zur Umsiedlung von sozial-gefährlich en Elementen aus Rayons, über die der Kriegszustand verhängt worden ist“.
August 1941: 1.200 Arbeitssiedler, ehemalige Bauern aus grenznahen Gebieten der Ukrainisch en SS R, die in die vormals Karelisch e ASS R zwangsumgesiedelt worden waren, wurden in die ASS R der Komi deportiert. Grundlage: Befehl des Volkskommissars des Innern der UdSS R über die Umsiedlung deutsch er Arbeitssiedler aus der Karelo-Finnisch en SS R in die Komi ASS R (3. August 1941).
August 1941: Ca. 50.000 Deutsch e von der Krim wurden vorübergehend in die Region Ordžonikidze und ca. 3.000 in das Gebiet Rostov zwangsumgesiedelt. Von September bis Oktober erfolgte ihre Deportation zusammen mit den anderen Deutsch en aus diesen Gebieten nach Kazach stan und Sibirien (siehe unten). Grundlage: Besch luss des Rates für Evakuierung vom 15. August 1941 Nr. SĖ-75ss. Im Oktober 1941 erfolgte eine Nach umsiedlung von 2.233 Deutsch en von der Krim in das Gebiet Omsk und in die Kazach isch e SS R.
August-November 1941: Ca. 10.000 Deutsch e aus der Stadt und dem Gebiet Leningrad wurden in die Gebiete Omsk und Irkutsk, die Region Krasnojarsk und in die Jakutisch e ASS R zwangsumgesiedelt. (Es gibt auch Angaben, wonach 6.500 Deutsch e aus den Vororten von Leningrad in das Gebiet Džambul der Kazach isch en SS R zwangsumgesiedelt worden seien.)
März 1942: Nach umsiedlung von Deutsch en aus dem Gebiet Leningrad.
Grundlage: Befehl des Kriegsrats der Leningrader Front vom 26. August 1941 Nr. 196ss „Über die vollständige Evakuierung der deutsch en und fi nnisch en Bevölkerung aus den Vororten von Leningrad; Befehl des Kriegsrates der Leningrader Front Nr. 00713 vom 9. März 1942“.
3. - 20. September 1941: Ca. 371.000 Deutsch e aus der Republik der Wolgadeutsch en, ca. 46.700 aus dem Gebiet Saratov und ca. 26.200 aus dem Gebiet Stalingrad in die Kazach isch e SS R, die sibirisch en Regionen Krasnojarsk und Altaj und die sibirisch en Gebiete Omsk und Novosibirsk deportiert. Grundlagen: Verordnung des Rates der Volkskommissare der UdSS R und des Zentralkomitees der KPdSU (B) vom 26. August 1941 Nr. 2056-933ss „Über die Umsiedlung aller Deutsch en der Republik der Wolgadeutsch en und der Gebiete Saratov und Stalingrad in andere Regionen und Gebiete“; Befehl des NKVD der UdSS R vom 27. August 1941 Nr. 001158 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Operation zur Aussiedlung der Deutsch en aus der Republik der Wolgadeutsch en, den Gebieten Saratov und Stalingrad“; Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSS R vom 28. August 1941 „Über die Umsiedlung der Deutsch en, die in den Wolgarayons leben“.
August-September 1941: Alle Deutsch en in der Ukrainisch en SS R, die als „antisowjetisch es Element“ eingestuft worden waren, sollten verhaft et und alle Männer deutsch er Volkszugehörigkeit im Alter zwisch en 16 und 60 Jahren, die sich auf dem Territorium der Ukrainisch en SS R aufh ielten, sollten für Arbeiten in Baubataillonen des NKVD mobilisiert werden. Diese Maßnahmen konnten wegen des sch nellen deutsch en Vormarsch es nur zum Teil durch - geführt werden. Es wurden dennoch 13 Baubataillone mit 18.600 Deutsch en aus der Ukraine aufgestellt und auf vier Objekte des NKVD verteilt – Ivdel’lag, Solikambumstroj, Bogoslovstroj und Kimpersajlag. Grundlage: Besch luss des Politbüros des CK der VKP(b) vom 31. August 1941 »Über die Deutsch en, die auf dem Territorium der Ukrainisch en SS R leben«.
September 1941: 8.248 (nach anderen Angaben 8.640) Deutsch e aus der Stadt und dem Gebiet Moskau wurden in die Gebiete Akmolinsk, Karaganda und Kzyl-Orda sowie über 38.000 (nach anderen Angaben sollen es zwisch en 21.400 und 33.300 gewesen sein) Deutsch e aus dem Gebiet Rostov, von denen ca. 3.000 ursprünglich dorthin von der Krim „evakuiert“ worden waren (siehe oben), in die Gebiete Süd-Kazach stan, Džambul, Kzyl-Orda der Kazach isch en SS R, nach anderen Angaben zum Teil
auch in die Region Altaj und in das Gebiet Novosibirsk deportiert.
Mai-Juni 1942: Nach umsiedlung der verbliebenen Deutsch en im Gebiet Rostov. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 636ss vom 6. September 1941 über die Umsiedlung der Deutsch en aus der Stadt und dem Gebiet Moskau sowie aus dem Gebiet Rostov; Befehl des Volkskommissars des Innern der UdSS R Nr. 001237 vom 8./9. September 1941 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Operation zur Umsiedlung der Deutsch en aus der Stadt und dem Gebiet Moskau“; Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees Nr. 1828ss vom 29. Mai 1942.
September-Oktober 1941: Deportiert wurden: - 37.300 Deutsch e aus der Region Krasnodar in die Gebiete Ost-Kazach stan, Džambul, Karaganda, Pavlodar, Semipalatinsk und Süd-Kazach stan der Kazach isch en SS R und in das Gebiet Novosibirsk; - 88.903 Deutsch e aus der Region Ordžonikidze, darunter ca. 50.000 Deutsch e von der Krim, die vorübergehend dort angesiedelt worden waren (siehe oben), in die Gebiete Karaganda, Kustanaj, Pavlodar, NordKazach stan, Semipalatinsk und Süd-Kazach stan der Kazach isch en SS R; - 3.058 Deutsch e aus dem Gebiet Tula (darunter 356 Deutsch e aus der Stadt Moskau) in das Gebiet Karaganda der Kazach isch en SS R; - 5.083 Deutsch e aus der Kabardino-Balkarisch en ASS R in das Gebiet Alma-Ata der Kazach isch en SS R; - 2.415 Deutsch e aus der Nord-Osetisch en ASS R in das Gebiet Alma-Ata der Kazach isch en SS R.
Mai-Juni 1942: Nach umsiedlung der verbliebenen Deutsch en aus der Region Krasnodar. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 698ss vom 21. September 1941 „Über die Umsiedlung der Deutsch en aus den Regionen Krasnodar und Ordžonikidze, dem Gebiet Tula, der Kabardino–Balkarisch en und Nord– Osetisch en ASS R“; Befehl des Volkskommissars für Innere Angelegenheiten der UdSS R Nr. 001347 vom 22. September 1941 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Umsiedlung der Deutsch en aus den Regionen Krasnodar und Ordžonikidze, dem Gebiet Tula, der Kabardino–Balkarisch en und der Nord–Osetisch en ASS R“; Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees Nr. 1828ss vom 29. Mai 1942.
September-Oktober 1941: Deportationen von - ca. 14.500 (von ca. 53.500) Deutsch en aus dem Gebiet Zaporož‘e nach Kazach stan (geplant war die Zwangsumsiedlung in die Gebiete Aktjubinsk, Džambul, Karaganda, Kzyl-Orda, Kustanaj und Semipalatinsk) und in das Gebiet Novosibirsk; - 35.477 Deutsch en aus dem Gebiet Stalino in die Gebiete Alma-Ata, Akmolinsk, Ost-Kazach stan, Pavlodar
und Semipalatinsk der Kazach isch en SS R; - 9.858 Deutsch en aus dem Gebiet Vorošilovgrad in die Gebiete Nord-Kazach stan und Semipalatinsk. Ein Teil dieses “Kontingents“ wurde unterwegs aus den Zügen geholt und für den Straßenbau im Gebiet Astrach an‘ verpfl ich tet, so dass in den Bestimmungsorten nich t alle ankamen. Die Angaben über die Zahl der deportierten Deutsch en aus den drei Gebieten der Ukrainisch en SS R variieren sehr stark, weil durch den sch nellen Vormarsch der Wehrmach t die Deportationen der Deutsch en aus diesen Gebieten zum Teil nich t stattfi nden konnten. Im Jahre 1948 wurde in einer statistisch en Übersich t des NKVD die Zahl der aus diesen Gebieten Deportierten mit 79.589 (von 109.487) angegeben. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 702ss vom 22. September 1941 „Über die Umsiedlung der Deutsch en aus den Gebieten Zaporož‘e, Stalino und Vorošilovgrad“; Befehl des Volkskommissars für Innere Angelegenheiten der UdSS R Nr. 001354 vom 23. September 1941 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Umsiedlung der Deutsch en aus den Gebieten Zaporož‘e, Stalino und Vorošilovgrad“.
15.-22. Oktober 1941 und Juni 1942: 5.308 Deutsch e aus dem Gebiet Voronež wurden in die sibirisch en Gebiete Omsk und Novosibirsk zwangsumgesiedelt. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 743ss vom 8. Oktober 1941 „Über die Umsiedlung der Deutsch en aus dem Gebiet Voronež“; Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001488 vom 11. Oktober 1941 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Deutsch en aus dem Gebiet Voronež“.
15.-30. Oktober 1941: Deportiert wurden: - aus der Georgisch en SS R ca. 20.400 (von 23.580) Personen deutsch er Volkszugehörigkeit über Baku und Krasnovodsk in die Gebiete Alma-Ata, Džambul, Süd-Kazach stan, Pavlodar und Semipalatinsk der Kazach isch en SS R; - aus der Azerbajdžanisch en SS R ca. 22.700 deutsch e Volkszugehörige (von 22.841 registrierten) über Baku und Krasnovodsk in die Gebiete Akmolinsk, Kustanaj, Karaganda, Nord-Kazach stan und Pavlodar der Kazach isch en SS R; - ca. 200 Personen deutsch er Volkszugehötigkeit aus der Armenisch en SS R über Baku und Krasnovodsk in das Gebiet Pavlodar der Kazach isch en SS R. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 744ss vom 8. Oktober 1941“ Über die Umsiedlung der Deutsch en aus der Georgisch en, der Azerbajdžanisch en und der Armenisch en SS R; Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001487 vom 11. Oktober 1941 über Maßnahmen des NKVD zur Durch führung der Umsiedlung der Deutsch en aus der
Georgisch en, der Azerbajdžanisch en und der Armenisch en SS R“.
20.-23. Oktober 1941: 2.544 (nach anderen Angaben 3.162) Deutsch e aus dem Gebiet Gor’kij wurden in das sibirisch e Gebiet Omsk deportiert. Grundlage: Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001507 vom 15. Oktober 1941 „Über Maßnahmen zur Umsiedlung der Deutsch en aus dem Gebiet Gor‘kij “. (In dem Befehl gibt es einen Verweis, dass die Umsiedlung auf Grund eines Besch lusses des Staatlich en Verteidigungskomitees erfolgte.) 25.-30. Oktober 1941: Aus der Dagestanisch en ASS R wurden 7.306 (registriert waren lediglich 4012, zur Umsiedlung waren 4.580 vorgesehen) in das Gebiet Akmolinsk der Kazach isch en SS R zwangsumgesiedelt. Grundlage: Besch luss des Staatlich en Verteidigungskomitees der UdSS R Nr. 827ss „Über die Umsiedlung der Deutsch en aus der Dagestanisch en ASS R und der ASS R der Čečenen und Ingušen“; Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001529 vom 24. Oktober 1941 „Über Maßnahmen zur Umsiedlung der Deutsch en aus der Dagestanisch en ASS R und der ASS R der Čečenen und Ingušen“.
Oktober-November 1941 Deutsch e aus Industriezentren und -gebieten wurden in landwirtsch aft lich e Regionen umgesiedelt. Grundlage: Verordnung des Sovnarkom der UdSS R vom 30. Oktober 1941 Nr. 57–k „Über die Ansiedlung von Personen deutsch er Nationalität aus Industriegebieten in landwirtsch aft - lich e Regionen“.
3.-10. November 1941: Deportation von 5.525 (von ca. 6.000 registrierten) Deutsch en aus der Kalmück isch en ASS R in das Gebiet Akmolinsk der Kazach isch en SS R. Grundlage: Verordnung des Rates der Volkskommissare der UdSS R vom
2. November 1941 Nr. 84–ks „Über die Umsiedlung der Deutsch en aus der Kalmück isch en ASS R“; Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001543 vom 3. November 1941 „Über Maßnahmen zur Durch führung der Umsiedlung der Deutsch en aus der Kalmück isch en ASS R“.
November 1941 Deutsch e wurden aus grenznahen Gegenden des Gebiets Čita ins Gebietsinnere zwangsumgesiedelt. Grundlage: Verordnung des Sovnarkom der UdSS R vom 14. November 1941 Nr. 180–ks „Über die Umsiedlung von Personen deutsch er Nationalität aus Grenzgebieten ins Hinterland innerhalb des Gebiets Čita“.
1.-10. Dezember 1941: Deportation von 8.665 (nach anderen Angaben 8.787) Deutsch en aus der Stadt und dem Gebiet Kyjbyšev (registriert waren ca. 11.500 Deutsch e) in die Gebiete Karaganda und Nord-Kazach stan der Kazach isch en SS R. Grundlage: Verordnung des Sovnarkom der UdSS R vom 21. November 1941 Nr. 280–ks „Über die Aussiedlung der Deutsch en aus dem Gebiet Kyjbyšev“; Befehl des NKVD der UdSS R Nr. 001790 vom 23. November 1941 über Maßnahmen zur Durch führung der Umsiedlung der Deutsch en aus dem Gebiet Kyjbyšev“. Deportationen von Deutsch en auf Grund von Befehlen von Kriegsräten einzelner Fronten erfolgten je nach Vormarsch der Wehrmach t aus - dem Gebiet Char‘kov in die Kazach isch e SS R – 851 Personen; - dem Gebiet Dnepropetrovsk in die Kazach isch e SS R (nach anderen Angaben in die Region Altaj) – 3.384 Personen; - dem Gebiet Odessa in die Region Altaj – ca. 6.000 Personen.
Juni 1942 Nach der Befreiung des Gebiets Kalinin durch die Rote Armee wurden 267 Deutsch e in das Gebiet Omsk deportiert.





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